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der Pruzzen - Preußen - Deutschland - Europa

MeinungsBlog

Montag, 21. Juni 2010

Kurz gegen Lang - Links gegen Preußen

Man stelle sich vor, in Frankreich oder Polen - oder von mir aus auch in Amerika - wird eine kleine Mannschaft in Historie ausgebildet und "vereidigt". Schlimm so etwas, oder? Wenn die Amis noch heute ihren Bürgerkrieg nachstellen, Franzosen ihre Revolution oder gar Napoleon.
Noch schlimmer scheint es zu sein, wenn Preußen dargestellt werden. So geschehen in Potsdam:
Mit Lärminstrumenten und Transparenten zog ein etwa 20-köpfiger Trupp links eingestellter Jugendlicher auf den Kutschstallhof. Von Lutz Boede dirigiert, dem mittlerweile 45-jährigen Leader der Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär, protestierten sie gegen die öffentliche Musterung neuer Mitglieder für den Uniformverein, die erstmals wieder in der Innenstadt stattfand. Dort mussten die touristenwirksamen Auftritte Mitte der 1990er Jahre eingestellt werden, nachdem die Riesengardisten von Kampagne-Mitgliedern mit Eiern, Tomaten und später auch mit Knallfröschen beworfen worden waren.

schreibt die PNN auf ihrer Internetseite.
Die Potsdamer Neuesten Nachrichten beschreiben die Aktionen einiger Linken auf ... auf was eigentlich?
Auf Schauexerzieren vor Touristen, z.B. Japaner.
Auf die Musterung in preussischer Manier.
Auf großgewachsene Männer, eben solche die die "Langen Kerle" des preussischen Militärs ausmachten.

Nochmal - die Darsteller stellen Geschichte dar - wie so mancher Feldzug in der BRD dargestellt wird, auf den historischem Boden (siehe die Göhrdeschlacht in Niedersachsen, wo das Bild für das Bloglogo entstand). Sie stellen geschichtliche Ereignisse dar, welche für unser heutiges Leben von Bedeutung war, wie die Amerikaner, Franzosen und auch die Ägypter es tun und es tun sollten.

Doch
Diesmal verzichteten sie (die "links eingestellten Jugendlichen" sic!) auf die Wurfgeschosse, zeigten sich ideologisch aber genau so unerbittlich wie vor anderthalb Jahrzehnten. „Wir haben versucht, mit ihnen zu reden – aber null Toleranz“, sagt enttäuscht Vereinsmitglied Matthias Leyer. Die Forderung, „die Langen Kerls einen Kopf kürzer zu machen“, gehe wirklich über die Hutschnur. 
laut PNN.
Dabei werden die "langen Kerls" und die preussische Armee noch heute als historisch "wertvoll" eingestuft - und die preussischen Tugenden setzen weltliche Standarts. Auch die militärische Grundordnung, wie Wehrpflicht, zählt noch heute zum modernen Staat auf deutschen Boden. Schliesslich hatte sowohl die DDR und hat die BRD eben jene Grundform der Einberufung, damit der Soldat ein "Bürger in Uniform" sei.

Dabei möchte man darauf hinweisen, dass die langen Kerls bereits seit 1806 (im Krieg gegen Frankreich) aufgelöst wurden. Weiteres Wissen könnten sich die "links eingestellten Jugendlichen", um nocheinmal die PNN zu zitieren, ja hier aneignen.
Und wer allgemein zur preussischen Geschichte etwas lernen möchte - und zusätzlich über aktuelle Geschehnisse informiert werden möchte, der kann ja hier nachlesen. Oder gern auch ein Abo dort abschliessen.
Zu guter letzt: Preußen war ein moderner und überlebensfähiger Staat. Manches "althergebrachte" aus diesem Staatenkomplex könnte uns heute nützen.

Bildernachweis: 
oben: Langer Kerl (Rotes Leibbataillon] der Riesengarde Friedrich Wilhelms I.: Grenadier Schwerid Rediwanoff aus Moskau. Rdiwanoff soll  zu den Männern gehört haben, die Peter der Große im Geschenkaustausch gegen das Bernsteinzimmer nach Berlin schickte / Potsdam Öl, Leinwand ; aus der ständigen Sammlung des Deutschen Historischen Museum, Berlin (Erklärung Wikipedia) Urheber: Johann Christof Merk (gest. nach 1726, ungesichert)
unten: Preussische Allgemeine Zeitung (PAZ); Internetlogo

1 Kommentar:

  1. #Update :
    heute ist der 22. Juni 2010 ...
    am 22 Juni 1740 gab es den:
    "Letzte(n) öffentlicher Auftritt der „Langen Kerls“ bei der Leichenparade des Soldatenkönigs
    Die Vorliebe des Soldatenkönigs für riesenhafte Grenadiere hatte zu diesem ineffektiven Schauregiment geführt – neben der eigens eingerichteten täglichen Austern-Post aus Hamburg die einzige teure Marotte, die sich der sonst so geizige Friedrich Wilhelm I. geleistet hat. Die Methoden, mit denen er an große Soldaten zu kommen suchte, reichten von Versprechungen, Kauf über Zwangsrekrutierungen bis hin zu Vorstellungen, besonders große Menschen züchten zu können. Die naiven Tafelbilder, auf denen Friedrich Wilhelm I. einzelne seiner Riesengrenadiere verewigt hat, zeugen von seiner halb rührend, halb skurril anmutenden Besessenheit in dieser Sache. Andererseits belegen Passagen aus seinem politischen Testament, dass er sich dieser Absonderlichkeit sehr wohl bewusst gewesen ist und sie übertrieb, um Österreich den Eindruck seiner Harmlosigkeit zu vermitteln."
    Quelle: Preussen Kalender Juni ( http://www.preussen.org/cms/index.php?option=com_content&view=article&id=27&Itemid=81 )

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