Rundfunkgeschichte |
Heute, am 22. Dezember, vor 90 Jahren begann eine Geschichte, welche bis heute von uns täglich genutzt wird.
1910 - Kaiser Willhelm II und Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg lenken die Geschicke Deutschlands und erleben das Ende der Monarchie in Portugal - und den Verbot von Absinth in der Schweiz, bevor am 22. Dezember sie die erste musikalische Rundfunksendung geniessen dürfen:
Nach dem seit Jahren an der Hauptfunkstelle Königs Wusterhausen gebaut und getestet wird, übertrug man an jenem 22.12. zum ersten Mal das Sonntagskonzert.
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Auch wenn die erste Konzertübertragung per Funk etwas holprig war, setzte man alles daran, dieses Sonntagskonzert regelmässig Sonntags auszustrahlen. Die erste Rundfunksendung, ein instrumentales Weihnachtskonzert und anschliessend einem Chor, wurde zum Erfolg. Auch wenn es in Deutschland nur offizielle, also staatliche Rundfunkempfangsstationen gab; private waren verboten; erreichten die Veranstalter viele Zuschriften, auch aus dem Ausland.
Es ist wohl international einer der wichtigsten Stationen der Rundfunkgeschichte. Denn danach ging es mit dem Radio steil bergauf. Neben dem Sonntagskonzert, welches bis 1926 gesendet wurde, entstanden auch weitere Ausstrahlungen.
Die Sendungen wurden ausgebaut, die Reichweiten, dank Lang- und Mittelwelle, erhöht.
Auch wenn der Sender Königs Wusterhausen als militärischer Sender (Rufzeichen LP) geplant war, wird heute keiner mehr auf diese Erfahrung und Erfindung verzichten wollen.
Das Radio hat positive wie negative Zeiten erlebt. Doch Krieg, Fernsehen oder gar das Internet konnten dem "schnellsten Medium" der Welt bisher nicht das Wasser reichen. Auch wenn DAB, DAB plus und andere Spielfelder der Rundfunktechnik sich nicht durchsetzen konnten, findet der Hörer heute noch immer einen Weg, "sein" Programm einzuschalten.
Wer mehr über den Sender KW wissen will, sollte sich den Sendemast anschauen. Über 200 Meter hoch, mit zwei Langdrahtantennen, steht er als geschichtsträchtiges technisches Denkmal auf dem Funkerberg. Auch wenn es nicht der von 1920 ist - er zeigt bis heute, welchen Aufwand, allein technisch gesehen, unser alltägliches (nebenbei) Radio hören macht.
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