Denn, der Prolet muss arbeiten - und kann sich trotzdem kein
Und ARD & ZDF plus Private interessiert wenn nur die
Ein Erlebnisbericht? Den findet man nur hier:
in der jungenWelt:
Tabellenführer Hertha BSC stand mit 20 Punkten vor Union Berlin, Platz 13. Alles klar, könnte man meinen. Den gemeinen Fußballfreund Herrn Weise und mich zog es trotzdem ins mit 74242 Seelen plus zwei ausverkaufte Olympiastadion. Es lag was in der Berliner Luft, die sich dem Anlaß gemäß als rauher Sturm materialisierte. Als wir in der 4. Minute endlich bei unseren Sitzschalen ankommen, scheint uns das Schlimmste überstanden. Allein Unions Parensen wird gerade mit böser Kopfverletzung vom Platz getragen. Fängt ja jut an.
Die Eisernen verteidigen fortan vor kombiniert anrennenden Herthanern ihren Strafraum, als hätten sie nichts anderes gelernt, was das BSC-Brüderduo Ronny und Raffael nicht abhält, die linke Seite in reger Arbeitsteilung brasilianisch zu beherrschen. Wieder Freistoß Ronny in den Torraum, Keeper Höttecke kann nur bedingt abwehren, Peitz gar nur auf Mijatovic, der legt für Hubnik auf – die Führung für Hertha (13.). Chancen im Minutentakt für Ramos, Raffael und Rukavytsya. »Bloß kein 5:0!« hatte sich mein Kartendealer Uwe S., ein Union-Freund, ausgebeten.
Immerhin, nach einer knappen halben Stunde gelingt den Ostberlinern mit Ede der erste Vorstoß in den gegnerischen Strafraum. »Jeht doch allet«, raunzt es hinter uns. Wir stehen genau an der »Schnittstelle« der Fanlager und kommen in den vollen Genuß der ununterbrochenen Gesänge der Unioner. Der »Fußball-Weise« neben mir summt alsbald unbewußt mit, das ist die Macht der Musike.
Hertha drückt weiter, aber ohne sinnvollen Abschluß. Im Gegenzug spielt Verteidiger Stuff einen langen Ball auf Mosquera, der nimmt mit der Schulter an, schnelle Drehung, Volleyschuß, und drin ist das Ding (37.). Ein Ausgleich wie aus heiterem Himmel, der sich wegen einiger Zündelruten aus Bengalen (heute Bangladesch) noch mehr eintrübt. Der Stadionsprecher hält wenig von solch interkulturellem Freudentaumel.
Nach der Pause, die Herr Weise und ich mit Aerobic verbringen, sind die Gäste aus Köpenick, ebenso wie die Hertha, wie ausgewechselt. Union zeigt sich mutiger und direkter, den technisch überlegenen Westberlinern fehlt es dagegen an Arbeitsmoral. Unions Kapitän Mattuschka (alias Fußballgott) zieht einen Freistoß aus 20 Metern ab – Tor!? Nein, optische Täuschung. Drei Minuten später erneut Freistoß Mattuschka und das Viertel Unioner in der Westkurve singt wieder ohrenbetäubend sein Lied. Da ist der wesentlich schwächer geschossene Aufsetzer auch schon im Kasten. 2:1 für den Underdog! Wer kann das fassen? Nun, Herr Weise (eigentlich Borussia-Fan), der seine direkten Nachbarn herzt und jeherzt wird. Union hat wieder Luft nach unten.
Tröstlich für Hertha: Die Spieler waren besser als der Schiri, und die Führung hält. Und nicht zuletzt: Der Kassenwart zählt wohl immer noch die Euros
Egal, sei es drum Berlin ist eisern, und St. Pauli muss sein Herz in Hamburg noch erarbeiten. Schöne Fußballwelt! Auch wenn sie mir ausserhalb der Stadt - Derbys (was für ein Wort) egal ist ...
Und - ja: Ick freu mir ... die alte Tante Hertha hat nix von Stahl ... Eisern Union!
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