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MeinungsBlog

Freitag, 23. September 2011

Warum ich den Papst verpasste

Nun ist er da, der Papst. Und er scheint wirklich göttliche Unterstützung zu haben. Stichwort Airitalia.
Und er ist nicht nur da, sondern er war auch dort, im Bundestag.
Jener Stätte, welche in der BRD für Demokratie stehen sollte. Jene Stätte also, in der so mancher Politiker nicht bereit ist, seine gut bezahlten Stunden am Arbeitsplatz zu verbringen, jenen Ort also, in dem hinhören, lernen und streiten die Grundlage bilden sollten. Dies sehen nicht alle gewählten Vertreter des Volkes ein.
Trotzdem sprach der Papst: weise und vor allem ins Gewissen. Ins Gewissen der Abgeordneten und wegdelegierten. Er kam als Chef, Staatspräsident, des Vatikanstaates. Selbst Petra Pau und Gysi (die Linke) begrüßten den Würdenvertreter vor ab, wie auch Vertreter der anderen Parteien. Ob die Politiker die Rede des Papstes wirklich verstanden haben?



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Wenn man bedenkt, das fast jeder ihm zustimmen musste - und bereits im Vorfeld Grüne wie Linke dem Papstaufruf nachkamen; nämlich auf das Gewissen zu hören; sollten Machtspiele mit Parteidenken und nicht vorhandenen (und dennoch oft ausgeführtem) Fraktionszwang der Vergangenheit angehören. Ok, wer glaubt wird seelig - und Gysi sprach im Nachrichtenfernsehen davon dass er nun auch andere Würdenträger aus dem religösen Spektrum erwartet. Warum auch nicht! Das würde so manchem gut tun. Und viele evangelische Würdenvertreter mischten sich in die bundesdeutsche Politik ein, wie ihre katholischen oder islamistischen Kollegen.
Danach fuhr der Papst ins Stadion und küsste unschuldige Babys. Was er dann aber im Olympiastadion sprach konnte ich nicht erfassen. Da schaltete ich von N24/n-tv auf ProSieben. War schliesslich "The Simpsons" Zeit. In diesem Moment wusste ich auch, dass so mancher Abgeordneter ähnlich dachte wie ich. Allerdings nur solange der Fernseher mit Ökostrom betrieben wird.

PS: Ich hoffe, dass die anderen Abgeordneten ähnliche Respektlosigkeit aufbringen können, wie die gut 100 gewählten Volksvertreter die die Rede des Staatsgastes verweigerten. Sollen doch die "dagewesenen" aufstehen und Pause machen, wenn die "abwesenden" demnächst Reden wollen und Demokratie verlangen. Demokratie, deren Grundlagen sie selbst nicht einhalten.
PPS: Ich hoffe ebenso, dass die Demonstranten; ob Schwule, Lesbe, Ärzte oder Hexen; nichts dagegen haben, wenn ihr Lebensinhalt, ihr Glauben bekämpft wird, mit Tröten, Verwünschungen und Kampfansagen. Schliesslich dürfte sich auch auch die Papstgetreuen auf das Demonstrationsrecht und Meinungsrecht berufen ... oder doch nicht?



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