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MeinungsBlog

Donnerstag, 28. Januar 2010

GEZahlt oder geBILDet?

Der Springerverlag - voran mit dem Flagschiff BILD - legt sich mit den öffentlich rechtlichen Programmen in Deutschland an.
(Bild Bildblog)

Klar, dass der BILDBLOG dieses kommentiert. Hierbei geht es um Zahlen, Rechenaufgaben und natürlich um Politik.



Grund für den BILD - Bericht ist der 17 Prüfbericht der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF). Nachzulesen in einem online bereitgestelltem PDF.

Bild stellt hieraus die passendsten Fakten zusammen, da, wie Bildblog behauptet:
Für die Axel Springer AG ist die ARD im Internet plötzlich ein Konkurrent. Der Verlag schäumt, dass der Senderverbund mit seinen "kostenlosen", durch die Rundfunkgebühren finanzierten Angeboten Springers eigene Versuche erschwert, Geld für informationen zu nehmen.


So weit so gut - gutes Recht für die Bild, sich zu wehren - und sich weiterhin als Platzhirsch der Verlagsbranche zu präsentieren.
Doch ARD wäre nicht ARD, wenn man sich nicht auf einem Schlagabtausch einlassen würde - so berichtet online die Tagesschau:
"Das ist ein Stück Kampagnenjournalismus"
lautet die passende Überschrift.

Doch am wirklich interessant sind die Kommentare, denn eigentlich geht es ja um die Leser, Hörer und Zuschauer, oder?
ARD-Verschwender

Mi, 27.01.2010 - 18:25 — Manfred
Die Aufregung ist nur zu verständlich : endlich wird mal offengelegt, wieviel der Gebührenzahler für 1 Minute Talkshow-Geschwafel zahlen muß. Dabei ist es doch vollkommen ohne Belang, ob die Sendungen im Hause oder extern produziert werden ! Ganz ähnlich bei den 'Fachleuten' für alle möglichen Sportarten, die je nach Bekanntheitsgrad bis zu 20.000 € pro Sendung bekommen. Da fragt man sich sowieso, was eigentlich die 50.000 ARD-Beschäftigten so den ganzen Tag tun ? Nur langsam kommt ans Licht, dass viele auf unsere Kosten bei Traumschiff-Episoden um die Welt reisen oder auch mal für 50 Sekunden Kommentar nach Tahiti oder Neuseeland fliegen. Eine bodenlose Frechheit, das auch noch mit Produktionszwängen zu begründen ! Wo bleibt die Redlichkeit, die Entschuldigung, eine angemessene Selbstbeteiligung an den Reisekosten ? Ganz offenbar sind die oberen Ränge der öffentlichen Sender von total überbezahlten Chargen besetzt, die viel mehr Geld bekommen als sie verdienen. Im Übrigen steht es den Sendern frei, ähnliche Mißstände bei ihrem Lieblingsfeind offenzulegen, bei BILD geht auf nicht alles mit rechten Dingen zu. Dafür ist die Vernetzung der Springer-Führungsclique mit den Erzkapitalisten viel zu eng.

Private Hetze

Mi, 27.01.2010 - 19:25 — Gesundheitsausmister
Das die Blödzeitung genau wie "Akte sowieso" oder andere gegen die öffentlich-rechtlichen Medien hetzt ist mit Sicherheit kein Zufall. Und ja,natürlich sind den privaten Anbietern von Mediendienstleistungen die GEZ-Gebühren ein Dorn im Auge. Die Frage ist doch, wie soll ohne diese Gebühren kritischer unabhängiger Journalismus gewährleistet werden? Ich wäre froh über eine Tagesschau-App für mein IPhone und freue mich schon drauf es zu installieren. Müßte ich mich bei Nachrichten nur auf private Anbieter verlassen, wäre ich es!!!
So sollten wir Konsumenten den Ball an die privaten Anbieter zurückspielen und sagen: "Macht ein besseres Programm, vielleicht werden dann irgendwann die öffentlich-rechtlichen überflüssig. Aber leider wird wohl eher die Hölle zufrieren..

oder aber auch:
Umgang mit Kritik an Kostenverschwendung

Mi, 27.01.2010 - 20:37 — Andre Frankfurt
Weil die Bildzeitung subjektiv und interessenorientiert schreibt (wie die Mehrzahl der Journalisten, wenn auch weniger plakativ), heisst nicht, dass die dargestellten Zahlen nicht Anlass einer kritischen Auseinandersetzung sein sollten. Die Reaktion von Herrn Boudgoust spricht für sich, statt Auseinandersetzung mit dem Thema, folgt der direkte Gegenangriff.

Fakt ist, die GEZ Gebühren sind eine Zwangsabgabe. So haben die öffentlichen Anstalten die Pflicht, die Journalisten Inhalte bei erforderlicher Qualität so günstig wie möglich anzubieten. Wird einem Verbraucher Sky zu teuer, kann er seinen Vertrag kündigen, diese Möglichkeit hat der Gebührenzahler nicht.

Der Kostendruck der Privaten ist längst nicht bei den Öffentlichen angekommen, da gibt es noch viel Potential, auch ohne, dass es bei den wesentlichen Inhalten zu Qualitätseinbußen kommen muss.

Gerade im Unterhaltungssektor wird zum Teil ein Segment bedient, das inzwischen kostengünstiger und hochwertiger von den Privaten abgedeckt wird. War die Harald Schmidt Show beispielsweise auf Sat.1 schlechter? Ist es dem Gebührenzahler Millionen Wert, diese jetzt auf der ARD zu haben? Die Quoten sprechen für sich.

Die Zeiten haben sich geändert, die Öffentlichen verharren aber noch oft auf alte Positionen was das Selbstverständnis ihrer Finanzierung angeht.

Ein kostenloses Tagesschau App ist toll, keine Frage. Aber warum muss dieses über eine Zwangsabgabe aller Gebührenzahler finanziert werden? Es gibt auch gute Angebote privater Anbieter, diese kosten etwas, ja, aber es zahlt eben der, der das App nutzt und nicht die Allgemeinheit. Im übrigen gibt es ein vergleichbares kostenloses App auch von N-TV, also privatfinanziert.

Problematisch finde neben der Kostenverschwendung vor allem den Umgang der achso objektiven Journalisten der Öffentlichen bei Kritik. Da gibt es klare Sichtweisen. Ist es die Bild, hat diese ja nur eigene Interessen. Äussert sich Roland Koch kritisch zu den Gebühren, treibt er nur seine politischen Spielchen. Da zeigt sich dann, wie objektiv Monitor und Co. Bericht erstatten und Meinungen beeinflussen, also genau das, was sie der Bild (durchaus zu Recht) und den kritiserenden Politikern vorwerfen.

Nein, nehmen Sie die Kritik an. Prüfen Sie die Vorwürfe, das sind die uns, den Gebührenzahlern schuldig.

und zum Schluß möchte ich noch folgenden Kommentar zitieren (Hervorhebung von mir):
Geht's auch anders?

Mi, 27.01.2010 - 22:21 — hans.a
Schon erstaunlich, dass es auf dem Zeitungsmarkt auch seriöse Medien gibt - ganz ohne eine öffentlich-rechtliche Zeitung: Zeit, FAZ, TAZ, Süddeutsche etc. sind allesamt rein privat finanziert!

Es gibt die These, dass sich beim Vorhandensein einer öffentlich-rechtlichen Zeitung (die natürlich jeder Bürger zwangsabonnieren müsste, der einen Briefkasten "bereithält") die privaten Zeitungen zu reinen Blut-, Krawall- und T**tten-Blättern wandeln würden. Denn das ist das einzige, was immer geht - auch gegen gebührenfinanzierte Konkurrenz...

Nun, liebe GEZ - Verteidiger, es bleibt die Frage. Muss es soviel sein? Ist das ö/r - Prinzip nicht bereits überlebt? ARD und ZDF als Premiere sky Konkurrenz und verschlüsselt?
Sind Anne Will und weitere Talkshows wirklich notwendig, wie sündhaft teure Sportübertragungen?
(Bild Wikipedia)
Ich könnte noch weitere Fragen stellen,
doch das würde den ganzen Blog füllen. Und mir wird immer gesagt, meine Texte sind immer zu lang ... Also STOP!
Einfach gefragt: Wozu brauchen wir ARD & ZDF & ARTE & die Dritten & KiKa & 3Sat & 2Neo & 1Extra & DW TV & Euronews & Phoenix & Dokukanal .... & Deutschland Radio & Deutschland Funk & zig NDR, MDR , BR, WDR, rbb, hr, sr, swr, und radio bremen Programme?


Nicht dass ARD und ZDF abgeschafft werden sollten - aber diese Vielzahl nimmt Überhand - und das ist teuer.

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