Was die Presse nicht weiss

Da hat es endlich wieder Skandale im Fernsehen - und so manche Presse schaut weg!
Auf twitpic veröffentlichte User RealMarcelHauer ein Bild der Tageszeitung "Österreich" (Sonntag):

Man beachte bitte die Überschrift ;)

Nun - woran lag eigentlich der Skandal, dass man hören muss, dass der Unfall eines Studenten, eines Stuntmans, nun das deutsche Fernsehen verändern soll?

Vielleicht wird bei blutvergiessenden Bildern jetzt weggeschwenkt?

Die Reutersbilder vom Einsatz der Soldaten in ZDF weggeblendet?

Oder trifft das demnächst auf den Sport zu? Was bitte schön, wollen wir denn sehen?

Wir wollen sehen, wie ein Boxer k.o. geht - aber bitte nicht in der Kabine, wie

werbung:

:werbung ende

am Samstag. Es war wohl wirklich kein guter Tag für das deutschsprachige Fernsehen.
Trotzdem wollen wir sehen, wie ein Formel 1 Wagen in die Reifenstapel fährt, wie ein Ellenbogen beim Handball den Gegner abwehrt oder wie ein Fußballer sich sein Bein hält. Wir sind Menschen, wir ergötzen uns am Leid und Sieg der anderen! Wie anders ist sonst das Gaffen zu verstehen? Wie sonst die guten Einschaltquoten bei "Homevideo"-Shows?

Was eigentlich mehr wiegt, bei der Berichterstattung, ist, dass man am obigen Beispiel erkennen kann, wie die Medien Hand in Hand arbeiten - und uns vorgaukeln, man wäre Mitbewerber.
Da bekommt man Angst, wenn schon Gottschalks Show vorgeschrieben wird, was bei Parteitagen und Diplomatentreffen vorab getippt wird.
Irgendwie erinnert das an das Neue Deutschland (ND) in den 80ern. Da wurde auch vorab geschrieben, was Staatsführung zur Erfüllung des 5 - Jahresplanes sagte - oder zu sagen hatte. Und noch heute ist es so, dass die (achso spontane) Rede eines Politikers schon vorab - natürlich mit Sperrfrist - beim zuständigen Redakteur auf dem Schreibtisch liegt.
In diesem Sinne, jetzt noch ein blutiges Bild, welches die Redaktionen der Welt schon mal vor ab sich laden dürfen. Für den angekündigten Terror in Deutschland, auf den wir nun schon seit November warten ...