Beachten bitte Sie den Preußischen Anzeiger - Ihr Wochenblatt!

Anzeige



der Pruzzen - Preußen - Deutschland - Europa

MeinungsBlog

Dienstag, 20. Juli 2010

Hitler und Heroin

Diese Woche hat(te) es geschichtlich in sich:
Der 200. Todestag der bekanntesten Königin von Preußen wurde begangen, heute wird nun an das Attentat in der Wolfsschanze gedacht, die die Operation Walküre auslösen sollte. Die historischen Fakten setze ich als bekannt voraus. Bekannt also dass  Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg  und sein Adjutant Oberleutnant Werner von Haeften die Bombe in der Wolfsschanze kurz vor einer Lagebesprechung mit Adolf Hitler scharf gemacht haben. Durch Zeitdruck wurde allerdings nur weniger Sprengstoff als geplant eingesetzt. Die Kofferbombe wurde durch einen dritten umgestellt, so dass der Anschlag gegen Hitler weitestgehend fehl schlug.  Hitler wurde nur leicht verletzt, statt wie geplant getötet.
In Berlin setzt die Übernahme der militärischen Gewalt, durch die Unsicherheit, ob Hitler nun gestorben sei - oder nicht, aus. Trotz der Unterstützung von Berlins Stadtkommandanten General Paul von Hase kommt es in der Hauptstadt nicht zur Erfüllung der Pläne.  Generaloberst Friedrich Fromm erfährt das Hitler noch lebe und weigert sich die weiteren Putschmaßnahmen zu unterstützen. Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben erklärt das Unternehmen als gescheitert, als bekannt wird, dass der "Führer" doch lebe und eine Rundfunkansprache halten wolle.
Generaloberst Beck wird nach einem Suizidversuch erschossen. Fromm lässt über die Wehrbereiche gegen Mitternacht mitteilen, dass der Putsch blutig niedergeschlagen sei. Stauffenberg und drei Mitstreiter werden zu diesem Zeitpunkt standrechtlich erschossen.
So weit der Kurzabriss.
Wenn wir heute an diese Taten der Männer denken und ihre Leidenschaft für Deutschland als Nation, ihren (späten) Widerstand gegen Adolf Hitler und ihrem persönlichen, gefährlichen Einsatz, dann sollten wir vielleicht auch mal daran denken: "Was kann ich für mein Land tun" statt umgekehrt nach Hilfen zu schauen?
Da hilft es voraus zu schauen. Die junge Welt (jW) berichtet heute von einer Aktion, welche morgen stattfindet:

Am morgigen Gedenktag demonstrieren bundesweit Heroinabhängige gemeinsam mit Eltern, Angehörigen und Cannabisbefürwortern


werbung:

Der 21. Juli steht jährlich als Gedenktag für die Drogentoten und damit sehen die Veranstalter diesen Tag auch als Mahntag zur bundesrepublikanischen Drogenpolitik. Es gehe nicht nur darum Heroin medizinisch kontrolliert und legal abnehmen zu können, was nach dem Selbsthilfenetzwerks JES (von und für Junkies, Ehemalige, Substituierte) in Frankfurt am Main eine Art Quantensprung wäre. Zitiert die jW den Sprecher des Netzwerkes Christian Holl doch mit den Worten:

»Hätten Sie sauberen Stoff bekommen– nicht den aus Profitgier der Dealer mit diversen Stoffen gestreckten –, könnten sie noch leben« sagt Holl wütend. Nicht an Drogen seien die Leute gestorben, sondern an den Verhältnissen, die sie gezwungen haben, diese auf menschenverachtende Weise zu konsumieren. Babypuder und Putz von den Wänden gehörten noch zu den harmloseren Mitteln, die Heroin aus Gewinnstreben beigemischt würden – mitunter gar Strychnin. Wäre es legal zu erhalten gewesen, hätte keiner der Abhängigen der Prostitution nachgehen oder kriminell werden müssen, um sich Geld für den nächsten Schuß zu besorgen, so die Aktivisten von JES. Beschaffungskriminalität auf diese Weise zu bekämpfen, sei unbestritten im Sinn der Bürgerinnen und Bürger.
Auch dass das Gesetz zur medizinischen Heroinvergabe nicht flächendeckend umgesetzt wird, kritisiert der Sprecher von JES. Bereits seit 2009 gäbe es dieses. Auch bei Cannabis sei die medizinische Wirksamkeit bekannt. Cannabis ist auch ein natürliches Heilmittel bzw. ein Mittel das Schmerzen unterdrückt. Für viele besser geeignet als chemisch hergestellte Tabletten.

Was bleibt sind Fragen. Ist der Bundesbürger zu einem Fordern statt Machen gezwungen? Schaut der Bundesbürger noch auf das Allgemeinwohl? Oder sind diese und andere Werte des Miteinanderlebens von gestern?

Um es klar zustellen, ich möchte kein Attentat unterstützen - keine Gewalt. Doch bleiben für mich obige Fragen, gerade beim Vergleich mit beiden relevanten Tagen, bestehen...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Deine Meinung? Her damit!
Bitte beachten Sie, die Meinungen, Kommentare oder Verlinkungen geben nicht unbedingt meine Meinung wieder. Der Autor des Kommentars ist für jeglichen Inhalt verantwortlich!

*

Related Posts with Thumbnails