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MeinungsBlog

Mittwoch, 29. Dezember 2010

Früher Heilstätte - heute spukt es

 Das Wappen von Beelitz 
Das Bundesland Brandenburg hat wahre Schätze. Flora und Fauna sind wertvoll, ebenso wie manches von Menschenhand errichtetes Werk.
Eines davon: die Lungenheilanstalt Beelitz Heilstätten.
Unweit von Berlin gelegen erbaute hier die Landesversicherungsanstalt zwischen 1898 und 1930 einen der größten Komplexe für die Medizin. Die Besonderheiten dabei: draussen im Grünen und doch für Arbeiter erbaut und genutzt. Die zweite Besonderheit: Eine Lungenheilanstalt, also eine besondere Fachrichtung im Krankenhauswesen für Männer und Frauen . Allerdings getrennt
Bis zur Vollendung gab es zwei Bauphasen und eine Erweiterung.
Bis 1902 geleitet von den Architekten Schmieden und Boethke, anschliessend leitete der Architekt Schulz den Baufortschritt.
Nicht nur, dass es der Medizin große Sprünge ermöglichte, auch aus dem technischen Aspekt her, baute sich das Sanatorium einen Weltruf  auf.

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Das heute als technisches Denkmal deklarierte Heizwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung entstand 1903 auf dem Grundstück des Sanatoriums.
Doch die wechselhafte Geschichte des Komplexes sollte viele Überraschungen bereithalten. Bereits im 1. Weltkrieg waren nicht mehr nur Zivilisten eingebracht. Der Komplex galt nun auch als Vereinslazarett. Verletzte Frontsoldaten wurden ebenso hier aufgenommen. Auch der damalige Gefreite Adolf Hitler soll in Beelitz Heilstätten Ende 1916 eingeliefert worden sein.
Im zweiten Weltkrieg wurden die Gebäude und der Park ebenso als Lazarett genutzt.
Trotz des Krieges, wurde 1942 das Gelände erweitert. Somit entstand ein Ausweichkrankenhaus für Potsdam.
Die Schlacht um Berlin sollte nicht das Ende für die Heilstätten bedeuten. Dank General Wenck, dessen Armee in Ferch ins Stocken geriet, konnten viele Menschen gerettet werden, indem man sie gen Westen abtransportierte.
In dem ehemaligen Ausweichkrankenhaus sollte nach dem Krieg die Abteilung für Lungenkrankheiten ausgebaut werden. Der Startschuss für eine besondere medizinische Karriere.
Gleichzeitig nahm die rote Armee der Sowjetunion die Heilstätten in Beschlag - als größtes Militärhospital der sowjetischen Armee ausserhalb der UdSSR.
Die Heilstätten in der Nähe des Städtchens Beelitz hatten einen internationalen guten Ruf in der Lungenheilkunde, welcher stetig ausgebaut wurde. So wurden hier internationale Fachkräfte aus- und weitergebildet. Vielen Patienten, ob mit Lungenkrebs oder Tuberkolose konnte ein längeres Leben ermöglicht werden. Selbst offene TBC war nicht mehr ein sofortiges Todesurteil.

Politisch wurde man erst wieder auf die Heilstätten an der A9 aufmerksam, als Erich Honecker und seine Frau Margot dort Geschichte schreiben sollten. 1990 wurde der EX SED- und DDR Chef wegen Leberkrebs eingeliefert und behandelt. Anschliessend machte sich das Ehepaar auf nach Moskau.
Später wurden weitere Fachbereiche in die Heilstätten aufgenommen:
eine neurologische Rehabilitationsklinik, ein Parkinson-Fachkrankenhaus sowie eine Rehabilitationsklinik für Kinder.
Der große Park jedoch wurde teilweise verspekuliert. Neue Einfamilienhäuser wurden errichtet und die Sanierung der alten Häuser weitestgehend abgebrochen. Viel Vandalismus war die Folge. 
Doch international ist das Gebiet weiterhin in aller Augen.
So wird das Gelände öfter für Filmaufnahmen genutzt. Ob Hollywood Streifen, wie Operation Walküre, oder Studenten- und Amateurfilmer. Eine großartige Kulisse ist und bleibt hoffentlich der geschichtsträchtige Ort!

  
Mit der wechselhaften Geschichte, welche auch von (Serien-) Mördern heimgesucht wurde, entstand so etwas wie "Kult". Eine "magische Anziehung" scheint die Historie der Häuser zu haben. Manche nennen die Heilanstalten auch "Mekka"; eine Art "Wallfahrtsort". Viele Leute betreten heute das Gelände um "näher" hin zu schauen - manchmal auch um Geister aufzuspüren. Es spukt, so sagen mittlerweile auch Anwohner, in den Häusern der Kliniken. Selbst Planetopia (Sat.1) konnte sich dieser Geschichte nicht entziehen:




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