Ägypten: Militär führt Volk ohne Führung

Mubarak soll zurückgetreten sein und legt die Führung in die Hände des Militärs. Soweit so ... schlecht oder gut. Denn die Frage bleibt: Was wird dem Volk geboten?
Westliche Demokratie? Ein religöser Staat? Eine Militärmacht?
Fragen, die sich als Beobachter aufdrängen dürften, gerade wenn die USA und auch Europa dem Verbündeten Präsidenten in Nordafrika fallen lassen.

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Ein Militärrat werde die Amtsgeschäfte übernehmen, sagte Suleiman. Weitere Angaben wurden in der überraschenden Mitteilung nicht gemacht. Kurz zuvor war eine "wichtige" Erklärung des Präsidialamtes angekündigt worden und die Spannung war erneut gestiegen. [...]

Hunderttausende Demonstranten auf dem zentralen Tahrir-Platz in Kairo reagierten am 18. Tag der Proteste gegen das Regime mit frenetischem Jubel. Oppositionspolitiker und Friedensnobelpreisträger Mohammed El Baradei sagte laut BBC: "Das ist der schönste Tag meines Lebens."

schreibt der Fernsehsender n-tv auf der Webseite.

Ob es wirklich ein schöner Neu-Anfang einer Demokratie wird, muss sich erweisen! CNN und Co. werden die Entwicklung genau beobachten. Doch ausländische Medien können Länder nicht beeinflussen. Inländische Medien könnten das Volk aufklären - doch ob das erwünscht ist?

Wir sollten (noch) nicht mitjubeln, nur weil der Präsident sich zurückzieht. Wir dürfen dann jubeln, wenn die Entwicklung in Nordafrika positiv voranschreitet. Das bedeutet, wenn das Land es schafft, national und international sicher zu stehen, auf seine Errungenschaften und seine Geschichte zurückzugreifen - und Freiheit, vielleicht sogar Gerechtigkeit erfahren lässt.