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MeinungsBlog

Dienstag, 7. August 2012

Wie sehen Sie Ihre Zukunft?

aus dem Interview von Nadja Drygalla.

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:werbung ende


Wie haben Sie die vergangenen Tage erlebt?
Mir geht es nicht gut, die letzten Tage waren ziemlich anstrengend und ziemlich überraschend.
Wer ist zuerst in London an Sie herangetreten?
Am Donnerstag habe ich die ersten Anrufe von Medien undvom DRV-Sportdirektor Mario Woldt bekommen. Danach bin ich mit ihm zu Herrn Vesper vom DOSB gefahren.
Sind Sie dort mit Vorwürfen konfrontiert worden?
Es waren keine Vorwürfe. Er hat mir gesagt, dass sieKenntnis von meinem privaten Umfeld erhalten haben und hat gefragt, wie das zustande kommt.
Herr Vesper wollte wissen, wie die derzeitige Situation mit meinem Freund Michael Fischer ist und wie ich zu ihm stehe. Im Laufe des Gesprächs und einer Beratung habe ich von mir aus den Vorschlag gemacht, dass ich aus dem olympischen Dorf abreise. Es war meine Entscheidung.
Weshalb haben Sie sich dazu entschieden?
Ich wollte einfach die Belastung von der Mannschaft nehmen, die zum Teil immer noch im Wettkampf steckte und sich darauf konzentrieren sollte. Ich wollte nicht durch den Rummel um meine Person auch noch andere Leute belasten.
Wie sehr hat Sie die anschließende Welle überrascht?
Sehr. In welchem Maße das alles kam, hatte ich nichterwartet, weil mein Freund seit Mai kein Mitglied in der NPD mehr ist und persönlich mit dieser ganzen Sache gebrochen und sich verabschiedet hat. Ich hielt das Thema für mich persönlich schon vor den Olympischen Spielen für erledigt.
Distanziert sich Ihr Freund, Michael Fischer, auch von den Nationalen Sozialisten Rostocks?
Ja, auch von denen.
Welchen Anteil hatten Sie an dieser Entscheidung?
Ich denke, dass ich schon einen ziemlichen Anteil habe. Aber dieser Austritt ist ja nicht alles. Diesen Schritt, sich abzuwenden und von dem Gedankengut zu lösen, muss man selber wollen. Es ist nicht ein Schritt von heute auf morgen, aber ihm ist von sich aus bewusst geworden, in welche Richtung er gehen möchte, wie er in geregelten Bahnen weitermachen will.
Inwiefern haben Sie das Thema zu Beginn Ihrer Beziehung mit ihm besprochen?
Das Ganze kam schleichend. Als wir damals vor viereinhalb, fünf Jahren zusammenkamen, war das noch kein Thema. Es fand seinen Höhepunkt, als er in die Partei eingetreten ist und für die NPD kandidiert hat. Ich muss ganz klar sagen, dass unsere Beziehung davon sehr stark belastet wurde und ich in vielen Diskussionen klar gesagt habe, dass ich diese Meinung nicht teile und da nicht hinter stehe. Als es seinen Höhepunkt fand, haben wir keine fröhliche Beziehung mehr geführt, sie hat unter der starken Belastung gelitten. Es gab auch den Gedanken an Trennung. Ich bin froh, dass ich vor den Olympischen Spielen noch einmal klar gesagt habe, dass es so nicht
weiter laufen kann.
Wie haben Sie zu Beginn die rechte Ausrichtung Ihres Freundes erlebt?
Ich war 18 oder 19, da habe ich nicht so viel von mitbekommen, von Demonstrationen und so weiter.
Waren Sie selbst auf Demonstrationen?
Nein, überhaupt gar nicht. Ich habe keine Verbindung in seinen Freundeskreis und diese Szene gehabt und lehne das absolut ab. Bei mir kann man suchen, wie man möchte: Man wird bei mir nichts in diese Richtung finden. Heute lese ich in der Zeitung, dass das auch der Verfassungsschutz bestätigt.
Es gibt Bilder im Internet, die sie angeblich bei einer Demonstration 2009 in Malchow zeigen sollen.
Das bin ich nicht, das kann ich ganz klar sagen. Ich empfinde das als unfair und ungerechtfertigt. Da können Sie fragen, wen sie möchten: Ich habe keinen Kontakt gehabt, noch bin ich jemals auf Demonstrationen gewesen.
Ihr Auto wurde bei einer rechten Demonstration registriert…
Weil mein Freund es in meiner Abwesenheit benutzt hat. Ich war zu der Zeit im Trainingslager und habe ihm hinterher klar gesagt, dass das nicht geht. Dafür hatte ich mein Auto nicht zur Verfügung gestellt.
Wie wurde die Beziehung von Ihrem Verein aufgenommen?
Es gab ziemlich viele Gespräche. Es wurde mit den Sportlern, meinen Freunden und auch den Trainern thematisiert. Es gab ganz klar die Meinung, dass sie seine Richtung nicht teilen, dass sie dies auf jeden Fall ablehnen. Wenn es sportliche Veranstaltungen gab, war ich halt da und habe das getrennt. Es gab auch Stimmen, die mir eine Trennung nahegelegt haben. Vom Deutschen Ruderverband wurde ich nie persönlich darauf angesprochen.
Fühlen Sie sich gut unterstützt vom Deutschen Ruderverband?
Seit ich am Freitagmorgen abgereist bin, habe ich ein Telefonat mit dem Sportdirektor geführt und vereinbart, dass es nach den Olympischen Spielen zu weiteren Gesprächen kommt.
Haben Sie Reaktionen von Teamkolleginnen erhalten?
Ich habe mit jedem Olympia-Teilnehmer aus Rostock und mit meinem Achter darüber gesprochen. Meine Abreise konnte jeder verstehen, jeder fand die Begründung dafür gut.
Weshalb sind Sie im vergangenen Jahr aus dem Polizeidienst ausgeschieden?
Ich habe Gespräche mit meinen Vorgesetzten bei der Polizei gehabt, in denen auch die Beziehung thematisiert und an meiner Loyalität gegenüber dem Polizeidienst gezweifelt wurde. Ich bin selber zu der Erkenntnis gelangt, dass es dort Konflikte gibt und dass ich freiwillig austrete. Es war sehr schwer aufzuhören, weil ich ein Stück meiner sicheren Zukunft aufgegeben habe.
Eigentlich sollten Sie nun Anfang September in die Sportfördergruppe der Bundeswehr gehen. Ist das jetzt vom Tisch?
Ich habe darüber keine Informationen.
Wie sehen Sie Ihre Zukunft?
So richtig kann ich gerade nicht abschätzen, in welcheRichtung es läuft. Natürlich möchte ich mit dem Sport weitermachen. Ich wünsche mir, dass ich meine Pause in Ruhe beginne und dann Anfang September wieder anfangen kann. Ich hoffe zudem, dass manche Sachen in den Medien richtig gestellt werden. Ich habe viele Bilder gesehen, unter denen mein Name stand und vermeintliche Fakten gelesen, die einfach falsch sind. Ich kann das Interesse an dem Thema nachvollziehen, aber die Diskussion läuft seit drei Tagen ohne Kommentare von mir. Dafür ist mit vielen falschen Sachen und Überschriften rumgeworfen worden. Wenn einfach nur die falschen Dinge richtig gestellt würden, wäre ich schon zufrieden.
(Das Interview gab sie der dpa und wurde bereits auf vielen Blogs und Nachrichtenseiten verbreitet. Wir entnahmen es dem Paukenschlag.)

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